Zu Anfang des Monats September hatten wir die Fütterung unserer Wirtschaftsvölker mit den ersten rund 10 – 12 kg Zuckersirup pro Volk abgeschlossen. Es schloss sich eine weitere Varroabefallskontrolle an, um jene Völker zu identifizieren, die nach der totalen Brutentnahe im Juli ggf. einer weitere Behandlung noch vor der Winterbehandlung benötigten. Diese weitere Behandlung kann immer dann notwendig werden, wenn einzelne unsere Völker andere Völker geräubert haben oder selbst geräubert wurden und dabei Varroamilben veschleppten. Auch Verflug von Bienen am Stand kann zu Übertragung von Varroamilben zwischen Völkern beitragen. Sofern eine Behandlung notwendig ist, lässt sich diese dann noch sehr gut im September durchführen. In unserer Region sind die Witterungsverhältnisse im September im allgemeinen noch so, dass die üblichen Verdampfersysteme eine Behandlung mit 65 %iger Ameisensäure recht problemlos ermöglichen.
Zur Befallskontrolle wurden die Varroaschubladen für die Dauer von 3 Tagen in den Beutenboden geschoben. Nach Ablauf der 3 Tage wurde der natürliche Milbentotenfall pro Tag ermittelt. Als Befallsschwelle hatten wir einen natürlichen Milbenfall von mehr als 5 Milben pro Tag zugrunde gelegt. Der Milbenfall der überwiegenden Mehrheit unserer Wirtschaftsvölker lag deutlich unter der Befallsgrenze bei ca. einer bis drei Milben Tag, was eine sehr schöne Bestätigung für die Effektivität der totalen Brutentnahme im Juli war. Dennoch mussten wir an allen Bienenständen auch Ausreißer feststellen. Der maximal festgestellte Milbenfall betrug 10 Milben pro Tag. Die Völker wurden einer Langzeitbehandlung mit 300 ml Ameisensäure 65 %ig im Nassenheider Professional Horizontal in aufgesetzter Flachzarge unterzogen. Rückblickend betrachtet wäre in diesen Fällen eventuell auch eine Kurzzeitbehandlung mit einem geringeren Volumen Ameisensäure ausreichend gewesen. Hier bleibt sicher noch Optimierungspotenzial für die kommenden Jahre, um im besten Interesse der Bienen in diesen Fällen besser zwischen Kurz- und Langzeitbehandlung entscheiden zu können.
Nach Abschluss der Behandlung wurden dann alleWirtschaftvölker zu Beginn der letzten Septemberwoche mit weiteren 10 – 15 kg Zuckersirup pro Volk in zwei Portionen gefüttert.
Was wurde eigentlich aus unseren Mini-Plus Völkchen und den uns vermehrten Jungköniginnen? Seit Bildung der Völker im Juni wurden diese unter Berücksichtigung des Nektareintrags konstant gefüttert und haben sich überwiegend gut entwickelt. Im Vergleich zu anderen Typen von Begattungskästen ist die Wabenfläche im Mini-Plus System etwas größer und die Volksentwicklung und damit die Leistungsfähigkeit der jungen Königin kann einfacher beobachtet und bewertet werden. Darüber hinaus können die Jungvölker in der Mini-Plus Beute einfacher über einen längeren Zeitraum gehalten (ggf. sogar überwintert) werden. Entsprechend der Entwicklung der Völker kann die Beute mit zusätzlichen Zargen erweitert werden. Bei unseren jungen Königinnen sahen wir durchaus Unterschiede in der Volksentwicklung. Die meisten der Jungvölker besaßen in der zweiten Septemberwoche ein Brutnester, welches sich über zwei Zargen erstreckte. Es gab jedoch auch Völker, die in ihrer Entwicklung bzw. beim Brutnestaufbau deutlich zurück lagen. Diese Völker wurden für eine eventuelle Vereinigung Anfang Oktober vorgemerkt, Mitte September wurden dann auch die Mini-Plus Völker mit Zuckersirup auf den Winter hin eingefüttert. Je nach bereits im Volk vorhandener Futtermenge wurde eine weitere Zarge mit Leerwaben aufgesetzt, um ausreichend Platz für das Winterfutter zu schaffen. Zuvor waren die Völker einer Varroabehandlung mit Varromed© unterzogen worden. Dazu wurde Varromed© dreimal im Abstand von 6 Tagen geträufelt. Wir haben Varromed© zum ersten Mal überhaupt und dann nur für die Mini-Plus Völker eingesetzt. Eine vorläufige Aussage über den Behandlungserfolg lässt sich wohl erst zum Zeitpunkt der Winterbehandlung bzw. im kommenden Frühjahr machen. Die beobachtete Zunahme des Milbentotenfalls nach den Behandlungen deutete aber darauf hin, dass doch einige Milben erwischt werden konnten.
Ein Teil der Jungköniginnen ersetzte dann im Oktober ältere Käniginnen der Wirtschaftsvölker.