Bemerkenswertes zu Honigbienen kurz zusammengefasst

  • Ein Bienenvolk besteht auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung aus einer Königin, ca. 50.000 Arbeiterinnen und einigen Hundert bis Tausend Drohnen. Am Ende des Winters sind es nur noch 4000 – 8000 Arbeiterinnen mit ihrer Königin.
  • Eine Bienenkönigin wird während des Begattungsflugs von ca. 20 Drohnen begattet. Das in ihrer Spermathek eingelagerte Sperma reicht aus, um während ihres ganzen Lebens Eier zu befruchten. Sie kann während des Frühlings und Frühsommer bis zu 2000 Eier am Tag legen.
  • Eine Arbeiterin wird erst im letzten Abschnitt ihres Lebens zur Nektar- und Pollensammlerin. Sie sammelt über einen Zeitraum von 10 bis 20 Tagen mit bis zu 30 Ausflügen am Tag. Während eines Ausflugs besucht sie 250 – 300 Blüten.
Dadant-Blatt Brutraumwabe
© Dietmar Hüls
Honigbienen auf Krokussblüten
© Dietmar Hüls
  • Der Honigmagen einer Arbeiterin fasst ca. 50 – 60 mg Nektar. Unter der Annahme, dass für 500 g Honig mehr als 1 kg Nektar benötigt werden, muss eine Sammlerin mehr als 20.000 Sammelflüge für ein Glas Honig absolvieren.
  • Der Flugradius der Bienen beträgt ca. 3 km um den Bienenstock. In Ausnahmefällen wie z.B. für besonders ergiebige Massentrachten vergrößert sich der Flugradius auch mal auf 4 – 5 km. Auf ihren Flügen orientieren sich die Bienen am Sonnenstand und sie können die zeitliche Änderung des Sonnenstands nachvollziehen. Anfängerinnen benötigen nur wenige Tage, um die Änderung des Sonnenstands ins Verhältnis zur verflossenen Zeit zu setzen.
  • Honigbienen sind blütenstet, d.h. sie bleiben während eines Sammelflugs einer Blütenart treu, sofern das Angebot ausreicht. Daher lieben die Honigbienen Massentrachten, z.B. ein großes Rapsfeld.
  • Lohnende Trachten werden von den Sammlerinnen ihren Stockschwestern per Schwänzeltanz mitgeteilt. Sie werben für die Trachtquelle und bieten Nektarproben der Trachtquelle ihren Schwestern zur „Verkostung“ an. So versuchen sie, möglichst viele ihrer Stockgenossinnen für die Quelle zu rekrutieren. Das Bienenvolk hat damit die Möglichkeit seine begrenzten Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen und auf die ergiebigsten Trachtquellen in der Umgebung des Stocks zu konzentrieren.
Dadant-Blatt Brutraumwabe
© Dietmar Hüls
Bienen beim Sammeln von Wasser
© Dietmar Hüls
  • Bienen können feinste Schwingungen der Wabe wahrnehmen. Beim Schwänzeltanz versetzt die tanzende Bienen die Wabe in minimale Vibrationen, die über die vernetzte Zellenstruktur gut weitergeleitet werden. Die Vibrationen locken andere Bienen auch aus „größerer“ Entfernung aus dem dunklen Stock herbei, um der Tänzerin zu folgen.
  • Ein Bienenvolk benötigt pro Jahr mindestens 20 – 30 Liter Wasser. Das Wasser wird hauptsächlich für die Klimatisierung des Stocks und den Futtersaft benötigt. Daher beschäftigt das Bienenvolk während eines Jahres immer einige Hundert Wasserholerinnen. 
  • Das Schwärmen der Bienen ist der natürlich Fortpflanzungsakt eines Bienenvolkes. Wenn im Aufwärtstrend des Volkes im Frühjahr so viele junge Bienen (Ammenbienen) im Volk sind, dass sie mehr Brut versorgen könnten, als das Volk im Bienenstock anlegen kann, dann kommt das Volk in Schwarmstimmung. Die Arbeiterinnen legen Königinnenzellen an, in welche die Königin ein Ei legt, und in denen unter Versorgung mit Gelee-Royale junge Königinnen heranwachsen. Vor dem Schlupf der ersten Thronnachfolgerin, verlässt die alte Königin mit der Hälfte des Volks den Stock und zieht in ein neues Zuhause. Ein solcher Schwarm kann schon einmal mehr als 20000 Bienen umfassen. Den Abgang eines solches Schwarms zu sehen und das Summen tausender Bienen zu hören, ist ein wirklich atemberaubendes Schauspiel!
Kleiner Bienenschwarm
© Dietmar Hüls