Wie entsteht unser Honig?

Sofern es die jahreszeitliche Entwicklung und das Wetter sowie die Entwicklung unserer Bienenvölker zulässt, ernten wir in unserer Standimkerei mindestens zweimal im Jahr Honig: Frühtrachthonig und Spättrachthonig. In Jahren in denen, wir mit einem Teil der Völker wandern, kommt ggf. noch eine dritte Ernte hinzu, der Waldhonig. Eventuell werden weitere Sortenhonige in den kommenden Jahren hinzukommen. 

Kandertal Honig
© Dietmar Hüls

Frühtracht

Unter Frühtrachthonig versteht man den Honig aus dem Nektar der Frühjahrsblüten. In unserer Region ist das zu einem großen Teil der Nektar aus der Obstblüte in der Nähe unserer Bienenstände. Hierzu zählen hauptsächlich Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Zwetschgen- und Aprikosenblüten. Hinzu kommen Wildsträucher wie Schlehen, Felsenbirne und Weißdorn. Größere Rapsfelder sind in der direkten Umgebung unserer Bienenstände eher selten, aber die Bienen fliegen den Raps auch über etwas größere Distanzen an, sofern er als eine ergiebige Nektarquelle von den Sammlerinnen identifiziert wird. Viele Wildkräuter wie Löwenzahn, Gundermann, Wiesenschaumkraut, Schlüsselblumen, Taubnessel und viele Gartenblumen kommen hinzu. Geerntet wird der Frühtrachthonig gegen Mitte/Ende Mai, sobald die Bienen den Nektar verarbeitet und entwässert haben und der entstandene Honig in den Waben gereift ist.

Spättracht

Spättrachthonig ist der Honig, den wir in unserer Imkerei zur letzten Ernte Anfang bis Mitte Juli ernten. Es handelt sich dabei um den Honig, den die Bienen seit der Frühtrachternte Ende Mai eingetragen haben. Häufig wird er auch als Sommertrachthonig bezeichnet. In der Umgebung unserer Bienenstände handelt es sich dabei ganz wesentlich um die Blüte der Brombeeren, Sonnenblumen, Linden, Phacelia sowie  Blatthonige des Honigtaus der Blattläuse auf Ahorn, Linde, Eiche, Buche und verschiedener Nadelbäume wie Fichte, Tanne und Kiefer. Hinzu kommen die vielen Sommerblumen in umliegenden Gärten.  Der Geschmack des Spättrachthonigs ist deutlich intensiver und variiert auch deutlich stärker als der des Frühtrachthonigs. Nach der Ernte der Spättrachthonigs ist die Honigsaison in unserem Trachtgebiet weitgehend vorüber und die Bienen bereiten sich auf den Winter vor. Eine Ausnahme in dieser trachtarmen Zeit ist die Durchwachsene Silphie, die in der Nähe unseres Bienenstandes in Rümmingen immer noch eine ergiebige Trachtquelle darstellt.

Waldtracht

Mit einer ergiebigen Waldtracht können wir nicht in jedem Jahr rechnen. Die Witterung spielt hier eine große Rolle und bestimmt die Vermehrungs-rate der Läuse. Bei warmer Witterung haben wir die Möglichkeit, ab Mitte/Ende Juni mit einem Teil unserer Bienen in die Gegend um den Hochblauen zu wandern und die Bienen den Honigtau der Nadelbäume sammeln zu lassen. Der Waldhonig ist ein dunkler, würziger und intensiv schmeckender Honig, eine echte Spezialität aus dem Schwarzwald.

Blick auf Feuerkraut am Hochblauen
© Dietmar Hüls